Die Wirkungsweise der Ultraschallzahnbürste
Die Idee der Ultraschallreinigung unterscheidet sich fundamental von der Wirkungsweise herkömmlicher Zahnbürsten. Wenn bei der normalen Bürste die mechanische Reinigungsleistung über die Bürstenbewegung auf Zahn und Zahnfleisch erzielt wird, dann geschieht das zumeist im Zusammenhang mit dem sogenannten Putzkörper, einem Bestandteil der Zahnpasta. Die Ultraschallzahnbürste hingegen erzielt die Reinigungswirkung über in Schwingung versetzte Flüssigkeit im Mundraum. Die dazu erforderliche Spezialzahnpasta erzeugt Schaumblasen im Mund, die durch die in Schwingung versetzte Flüssigkeit zum Platzen gebracht werden. Dieses Zerplatzen bewirkt die Reinigung von Zahn und Zahnfleisch.
Vorteile der Schallzahnbürste
Der große Vorteil besteht in dem Fehlen der mechanischen Beanspruchung von Zahn und Zahnfleisch. Längere Reinigungsdauer ohne Beanspruchung der Zahnoberfläche und des empfindlichen Zahnfleisches führen zu einer deutlich höheren Reinigungsleistung bei Schonung des Mundraumes. Die Anwendung der Zahn- und Zahnfleischreinigung erfolgt so, dass mit dem sogenannten Tupfer -der meist in Bürstenform gehalten ist- die Ultraschallzahnpasta von allen Seiten auf die Zähne aufgetragen wird. Erst danach wird die Ultraschallzahnbürste angeschaltet und mit dem Bürstenkopf jede Zahnfläche für einige Sekunden auf der Innen- und Außenseite beschallt. Aufgrund der schonenden Reinigungswirkung sind Zahnbürsten auf Ultraschallbasis auch für frisch eingesetzte Implantate geeignet. Ein weiterer Vorteil liegt in der Fähigkeit der Schallzahnbürste, bis zu 4mm tief in der Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch (Sulcus) zu reinigen, wenn man den Bürstenkopf in einem Winkel von 45° gegen den Sulcus positioniert.
Kritik
Der Begriff „Ultraschallzahnbürste“ ist missverständlich. Richtig betrachtet handelt es sich nicht um Ultra- sondern um Schallzahnbürsten, da die erzeugten ca. 400 Schwingungen pro Sekunde (400 Hz) normalem Schall entsprechen. Von Ultraschall spricht man hingegen erst ab etwa 16.000 Schwingungen pro Sekunde (16 kHz). Nichtsdestotrotz funktionieren Schallzahnbürsten wirklich, wie in einer Studie der Universität Groningen nachgewiesen wurde! Man darf also ganz unbesorgt zugreifen, denn Nachteile dieser Art der Zahnpflege sind bisher keine bekannt!
Abstand nehmen sollte man von den Billigmodellen für 15,- €. Diese beschallen die Zähne zwar, entwickeln aber nicht genügend Kraft, wenn die Borsten an der Zahnoberfläche aufliegen, verlieren also die Wirkung. Man kann mit ihnen die Zähne ganz normal putzen und einen guten Reinigungseffelt erzielen. Das ginge aber auch mit einer einfachen Zahnbürste für 0,89 €.
Fazit
Schallzahnbürsten, welche oft auch falsch als Ultraschallzahnbürsten bezeichnet werden, haben einen nachgewiesenen, hohen Reinigungseffekt insbesondere bei Plaque und auch in den Zahnzwischenräumen, was ansonsten nur mit viel Mühe und sehr guter Putztechnik zu erreichen ist und das bei Schonung der Zähne und des Zahnfleisches. Abzuraten ist von Billigmodellen, die diesen positiven Effekt nicht erzielen können.
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